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BlackHorse Curtiss P-40C Tomahawk

Ripmax hat die Semiscale Modelle des asiatischen Herstellers BlackHorse Models im Vertrieb. Eine große Curtiss P-40C war eine Saison lang unterwegs auf den deutschen Modellbau-Messen und wurde auf dem Messestand von Ripmax Deutschland ausgestellt. Jetzt fristete sie ein gelangweiltes Dasein im Lager der Pforzheimer Zentrale. Ich hab dem ARF-Flieger einen Antrieb und die notwendigen RC-Komponenten eingebaut und es ist ein alltagstauglicher Warbird mit toller Optik und hervorragendem Flugverhalten entstanden.

Motor
Die Tomahawk hat eine Spannweite von 2.25m und ca. 10kg Abfluggewicht. BlackHorse sieht einen 50-60ccm 2-Takt-Benziner als Antrieb vor. Nach den guten Erfahrungen in meiner Extra 330 hab ich mich entschlossen, auch die Curtiss mit 12S elektrisch zu fliegen, obwohl ich finde, dass ein anständiger Warbird rauchen und Lärm machen sollte:-)
Die Wahl fiel auf einen Außenläufer der 63/74er Baugröße und 149KV der einen 22x10" Fiala Holzpropeller dreht. Zugegegen, der Motor wirkt auf den ersten Blick etwas verloren am mächtigen Rumpf, aber meine anfängliche Angst vor Leistungsmangel erwies sich als völlig unbegründet. Der Motor bewegt das Modell überzeugend durch die Luft und hat auch einen angenehmen Sound. Übrigens werden diese E-Motoren auch in der Skateboard-Szene gerne als Antrieb verwendet, haben sich als dort als sehr robust erwiesen und sind daher am Markt entsprechend günstig zu bekommen.
ESC und Akku
Wie auch in meinen Helis und der Extra läuft auch der P-40C Motor an einem ICE2 120 HV von Castle Creations. Die elektrische Energie kommt aus 5000mAh 12S Akkus von Gens Ace. Die Zellen sind fest auf die Schnellwechselschiene meiner Align T-Rex 700E verklebt. Kurz hinter dem Motorspant habe ich eine Aufnahme eingebaut, worin die Schiene eingeschoben wird. Damit wird der Akku mit nur einem Klettband sicher an seiner Position im Rumpf gehalten. Das Wechslen geht bequem über die große abnehmbare Kabine.
RC-Ausstattung
Das Herzstück der Tomahawk bildet ein S.BUS-2-Verbund aus einem Futaba R7008SB und einem CORTEX von Bavarian Demon. Empfänger und CORTEX erhalten redundant eine Spannung von 7.2V aus einem HV2 BEC. Die Querruderservos, das Seitenruderservo und beide Höhenruderservos stecken im CORTEX. Das Servo fürs Spornrad, die beiden Landeklappenservos, der Regler, der Stromsensor und das Ventil im R7008SB.
Die Leistungsfähigkeit des Kreisels hängt maßgeblich von der Performance der verwendeten Servos ab. Ripmax hat auf der Nürnberger Messe eine eigene Servo-Reihe vorgestellt. Die "Quartz" Servos sind hochvoltfähig, haben ein Metallgetriebe, Coreless Motoren, teilweise Alugehäuse und hervorragende Leistungswerte.
Auf Höhe habe ich die QZ304HV, Vollmetallservos der 15mm Klasse verbaut. An den Landeklappen, dem Seiten- und den Querruder arbeiten QZ507HV, Alu-Kunststoff-Servos in Standardgröße. Beide Quartz-Modelle sind schnell, haben ausreichend Stellmoment und stellen perfekt zurück.
Aufbau
Durch den, im Vergleich zum Verbrenner, sehr leichten E-Antrieb hab ich im hinteren Bereich ein bischen auf dem Masse geachtet, um unnötiges Trimmblei in der Rumpfnase zu vermeiden und habe das Seitenruder und das Spornrad über Seile angelenkt.
Die Höhenruderservos sind im Höhenruder eingebaut und werden bei der Montage über einen MPX Stecker sofort-kontaktet. Das etwas überdimensionierte Steckungsrohr der Höhenruderflossen habe ich durch ein dünnwandigeres, deutlich leichteres Rohr ersetzt. Es stammt aus einem Heckrohr des Align T-Rex 450. Querruder- und Landeklappenservos werden innen im Rumpf über einen MPX-Stecker angesteckt.
Ich hab bei Emcotec kleine Platinen entdeckt, die sich leicht zwischen die Pins der beliebten MPX Stecker löten lassen und mit Lötpads für die Servokabel versehen sind. Die Platinen werden anschließend mit Schrumpfschlauch eingeschrumpf und bilden so eine saubere, zugentlastete Verbindung zum Kabel und dienen als "Griff" um die Stecker sauber abziehen zu können.
Die P-40 ist ab Werk mit einem pneumatisches Einziehfahrwerk ausgestattet. Leider ging das original Ventil meines Ausstellungsstücks verloren. Deshalb habe ich für die Ansteuerung der Fahrwerkszylinder ein elektronisches Zweikreis-Ventil von JetTronics verbaut. Das Ventil wird wie ein Servo angeschlossen, besitzt eine "Air-Fail-Save Funktion" und erlaubt ein langsames ein- und ausfahren des Fahrwerks.
Fliegen
Die Tomahawk ist dank Laser-Cut-Bauweise ungewöhnlich leicht und sehr präzise. Durch die leichte Zelle und dem geringen Gewicht von Akku und Antrieb hat der Flieger eine sehr geringe Flächenbelastung und fliegt sich sehr entspannt und einfach. Schon Halbgas reicht für einen vorbildgetreuen Start mit leicht gesetzten Klappen. Bei Vollgas und eingezogenem Fahrwerk erreicht die Curtiss eine beachtliche Geschwindigkeit und hat einen sehr schönen Sound. Tiefe Überflüge wahlweise im Zeitlupentempo mit gesetzten Klappen oder Vollgas gelingen wie an der Schnur gezogen und machen einen riesen Spaß. Vor dem Ausfahren des Fahrwerks sollte man auf eine angepasste, möglichst niedrige Fluggeschwindigkeit achten. Die Räder liegen um 90° verdreht in den Fahrwerksschächten der Fläche und drehen sich erst spät in die Fahrposition. Die Fahrwerkszylinder müssen bis kurz vor der Endposition gegen den Luftwiderstand der großen Räder arbeiten. Erfolgt das Ausfahren bei zu hoher Fluggeschwindigkeit, wird das Fahrwerk unter Umständen nicht sauber verriegelt.
Die Landung mit voll gesetzten Klappen lässt sich auch aus größerer Höhe mit dem Gasknüppel sehr schön einteilen und erlaubt auch auf kurzen Plätzen eine saubere Landung.
Fazit
Die P-40 fliegt super und hat ein tolles Flugbild. Sie ist ein perfektes Modell auch für 2 schnelle Flüge am Abend und macht mir sehr viel Spaß.

September 2017, Euer Joshua


Vielen Dank an Jonny für die Bilder. Zur größeren Darstellung rechts oben auf die Lupe klicken.

Flugmodell Club FMC Renchtal e.V.